Anpacken zu können gibt nicht nur das Gefühl, gebraucht zu werden, sondern auch einen Sinn für Selbstwert und Identifikation. Genau das erlebe ich jede Woche, wenn ich die Drogenreha in Copacabana, nördlich von Medellín, besuche.
Bei meinen Besuchen halte ich immer Augen und Ohren offen, um zu sehen, wo Arbeit anfällt. Oft sind es scheinbar einfache Dinge, wie ein undichter Küchenabfluss, die zu einer größeren Herausforderung werden – vor allem, wenn die richtigen Werkzeuge oder Materialien fehlen.
Die Personen in der Reha kommen häufig aus handwerklichen Berufen, und es ist beeindruckend zu sehen, wie diese Fähigkeiten wieder aufblühen können, wenn sie gebraucht werden. Für Mauricio und Andrés zum Beispiel war es eine sichtbare Wohltat, selbstständig den undichten Abfluss und die dazu aufgepickte Mauer zu reparieren. Es war nicht nur eine Aufgabe, die erledigt werden musste, sondern eine Gelegenheit für sie, ihre Stärken wiederzuentdecken und Stolz auf das Geschaffene zu empfinden.
Ich versuche, die notwendigen Werkzeuge und Materialien zu organisieren, damit solche Projekte möglich werden. Mit deiner Unterstützung können wir immer wieder solche scheinbar kleinen, aber bedeutungsvollen Arbeiten ermöglichen – und damit große Zufriedenheit schenken. Denn manchmal braucht es nur einen Schraubenschlüssel, etwas Zement und ein bisschen Vertrauen, um einen echten Unterschied zu machen. Es grüßt dich herzlich Oliver Häberlin