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Zwischen Drogen, Gewalt und Hoffnung

  • haeberlin5
  • 6. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Für viele in Europa ist Kolumbien nach wie vor ein Sinnbild für Drogenkartelle, Gewalt und Korruption. Dieser Ruf kommt nicht von ungefähr: Seit dem Jahr 1948 steckt das Land in einer anhaltenden Gewaltspirale – ausgelöst durch ein politisches Attentat, das damals das fragile Gleichgewicht erschütterte. Die Guerilla und der Drogenhandel kamen später hinzu und verstärkten das Chaos: Speziell die Drogenproduktion und der internationale Handel wurde zum wirtschaftlichen Motor einer korrupten Elite, die bis heute eng mit kriminellen Netzwerken verflochten ist.


Die Folge: Eine tiefe soziale Kluft zwischen Arm und Reich, eine kaum existierende Mittelschicht und zahllose junge Menschen, die in einem Umfeld ohne Perspektive aufwachsen.


Situation in Medellin: verwahrloste Menschen, oft an den Drogenkonsum gewohnt, siechen dahin.

Ohne externe Hilfe zeigt diese Spirale nur nach unten ...


Warum wir trotzdem an Veränderung glauben: Rehabilitation wirkt – auch wenn nicht alle durchhalten

Trotz dieser düsteren Ausgangslage sind wir beim Verein COCO überzeugt, dass jeder Mensch eine Chance verdient – besonders jene, die sich aus dem Sumpf von Drogen und Gewalt befreien wollen. Ja, es ist ein steiniger Weg: Nur etwa einer von zehn schafft es langfristig, clean zu bleiben und ein stabiles Leben aufzubauen. Doch genau diese zehn Prozent sind es, die den Unterschied machen – für sich selbst, für ihre Familien und für ihr Umfeld.


Sie werden zu Hoffnungsträgern, Multiplikatoren und Vorbildern. Und oft entstehen durch ihre Geschichten neue Hilfsangebote für andere, die ebenfalls kämpfen.


Juan Carlos, ehemaliger Patient, heute gesund und selbständig.
Juan Carlos: heute stabil und fleissiger Schreiner

Ein Wiedersehen, das unter die Haut geht: Juan Carlos – vom Straßenrand zur Werkbank

Vor einigen Wochen hatte ich ein ganz besonderes Erlebnis: Bei einem Besuch in der Reha traf ich Juan Carlos wieder, der diese ebenfalls besuchte – einer der ersten Menschen, die ich vor vielen Jahren dorthin begleitet habe.


Heute arbeitet er als Schreiner, führt ein geordnetes Leben, ist gesund, klar im Kopf und fest im Leben verankert. Ihn so zu sehen, erfüllt mich mit tiefer Freude und Hoffnung – denn genau dafür machen wir diese Arbeit.


Ein weiteres schönes Beispiel ist Jorge. Auch er war vor einigen Jahren Patient in der Reha und hat sich seitdem eine eigene Existenz aufgebaut: Gemeinsam mit seiner Familie betreibt er heute eine erfolgreiche Legehennenzucht.


Sein Wissen teilt er regelmäßig mit der Reha und unterstützt das Team mit Know-how, Futter und tatkräftiger Hilfe. Eine echte Win-win-Situation – entstanden aus einem gelungenen Neuanfang.


Solar-Trocknungsofen für Moringa-Blätter
Der neue Trockungskasten

Die Moringa-Ernte ist wieder im Gange

Neben den persönlichen Geschichten gibt es auch Fortschritte auf landwirtschaftlicher Ebene: Die Moringa-Ernte hat wieder begonnen.


Um die wertvollen Blätter besonders schonend zu trocknen, haben wir zusammen mit den Jungs einen neuen Solar-Trocknungsofen gebaut – ein umweltfreundliches und effizientes Hilfsmittel. Der Verkauf des Moringa-Pulvers trägt direkt zur Finanzierung der Reha bei und hilft uns, die laufenden Kosten zu decken.



Jeder Beitrag zählt – Gemeinsam schaffen wir neue Chancen

Die Arbeit in Kolumbien ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Doch jede einzelne Erfolgsgeschichte, jede kleine Veränderung, jede Spende bringt uns dem Ziel ein Stück näher: einem Leben in Würde, Freiheit und Selbstbestimmung für Menschen, die lange Zeit am Rand der Gesellschaft standen.


Ich danke allen Unterstützerinnen und Unterstützern von Herzen. Es grüßt euch herzlich Oliver Häberlin


Freude über die Ernte
Gabriel: Freude über die eigene Ernte aus dem Garten

 
 
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